Folgen traumatischer Ereignisse

Traumatisierung - ein Begriff, der häufig gebraucht wird und oft scheint nicht eindeutig, was ein Trauma ist und was nicht.

Doch diese Frage ist nicht zu klären, indem Situationen aufgezählt werden. Denn es ist nicht das Geschehene an sich, sondern die Art, wie ein Mensch es bewertet und verarbeitet. Eine Traumatisierung kann auf ein Erlebnis folgen, dass in einem Menschen Gefühle großer Hilflosigkeit hervorgerufen hat. Betroffene fühlen sich überwältigt und verlieren die eigene Handlungsfähigkeit. Während dies bei bestimmten Begebenheiten, z.B. schweren Unfällen, wohl für viele Beteiligten gelten wird, gilt dies für andere Vorfälle weniger eindeutig. Einen großen Einfluss hat auch das Alter, indem das Ereignis stattfindet. Denn Kinder fühlen sich schneller hilflos und sind es auch tatsächlich.

Innerhalb der Traumata muss zudem nach Schocktrauma und Entwicklungstrauma unterschieden werden. Denn die Vorstellung, es seien immer die ganz großen Katastrophen gewesen, die zur Traumatisierung führen, trifft nicht zu.

Schocktrauma

Die Betroffenen eines Schocktraumas haben ein einmaliges Ereignis, bzw. mehrere einmalige Ereignisse erlebt, wie z.B. Unfälle, Zugunglücke, Naturkatastrophen oder schlimmer noch, von Menschen zugefügte Gewalt. Auch Todesfälle können eine Traumatisierung auslösen, insbesondere wenn sie plötzlich geschehen sind, mit Gewalt verbunden waren oder Angehörige durch Suizid verstorben sind.

Während Situationen nicht eindeutig benannt werden können, so kann man doch an den Folgen deutlich erkennen, ob es zu einer Traumatisierung gekommen ist. Zum Zeitpunkt des Geschehens, wenn der Mensch sich überwältigt fühlt, ist das Nervensystem in großer Aufruhr. Kehrt es einige Zeit nach dem Ereignis nicht wieder in seinen ursprünglichen Zustand zurück, ist dies eine Traumatisierung.

Dies ist z.B. deutlich zu erkennen an der Art, wie über das Ereignis gesprochen wird. Entweder werden Menschen von ihren Gefühlen überschwemmt, so als ob es gerade jetzt passieren würde oder sie fühlen gar nichts. Manchmal lächeln sie sogar, während die Zuhörer völlig betroffen reagieren. Meist merken sie selbst dies gar nicht.

Das Phänomen des "Nichts-Fühlens" heißt Dissoziation und dient dem Überleben. Es schützt den Betroffenen vor dem erneuten "Überschwemmt-werden" und ist eine wertvolle Fähigkeit unserer Psyche. Da die Gefühle jedoch unser wichtigster Ratgeber im Alltag sind, können daraus auch massive Probleme entstehen.

Entwicklungstrauma

Die Gruppe der Menschen, die unter einem Entwicklungstrauma leiden, haben eine immer wiederkehrende Belastung über einen längeren Zeitraum ertragen müssen. Grundsätzlich ist die Kindheit die Zeit der besonderen Gefährdung hierfür, denn satt und sauber genügt nicht. Das Nervensystem eines Neugeborenen ist noch nicht vollständig ausgereift. Aus diesem Grund kann ein Säugling seine inneren Zustände nicht selbst regulieren. Ein kleiner Mensch braucht verlässliche Bindungen, einen Erwachsenen der ihn tröstet und beruhigt, wenn er innerlich aufgeregt ist. Wenn dann mit dem Krabbeln der erste Entdeckerdrang einsetzt, braucht das Kind liebevolle Grenzen, um sich und andere nicht zu gefährden.

Eltern, die sich z.B. durch das Verhalten ihrer ganz kleinen Kinder verletzt oder provoziert fühlen, werden dies nicht leisten können, sie reagieren evtl. wütend, was sich für die Kleinsten lebensbedrohlich anfühlt. Genauso wenig geschützt fühlen sich Kinder, deren Eltern z.B. aufgrund eigener depressiver Empfindungen die Nöte der Kinder nicht wahrnehmen können. Sind die Eltern hingegen selbst sehr ängstlich und angespannt, besteht das Risiko, dass sie ihrem Kind wenig innere Beruhigung vermitteln können und seine Wünsche nach Selbstständigkeit voll Furcht begrenzen.

Gewalterfahrungen, und selbstverständlich auch sexualisierte Gewalt, haben immer verheerende Folgen für die Entwicklung eines Menschen.

Verluste, Trennungen, verlassen, betrogen und gedemütigt zu werden, kann sich in jedem Alter traumatisierend auswirken.

Folgen von Traumatisierung

Die Folgen der Traumatisierung zeigen sich dann sowohl bei Betroffenen eines Schocktraumas als auch bei Entwicklungstraumata in ihrer Reaktion auf Stresssituationen. Die Menschen erleben, dass sie entweder zu viel oder zu wenig fühlen und dieses Fühlen nicht selbst regulieren können. Es fehlen zu häufig die Zustände des interessierten Wachseins oder des entspannten Müdeseins. Sie sind entweder übererregt, fühlen sich nervös und angespannt oder untererregt, das heißt leer und erschöpft.

Während die Betroffenen von Schocktraumata die Veränderung, die seit dem Ereignis ihr Fühlen und Denken beherrscht, meist deutlich spüren, haben Betroffene von frühen Entwicklungstraumata diese Chance kaum. Denn sie wachsen mit diesen Erregungszuständen heran. Ihnen fehlte die Unterstützung von hilfreichen Erwachsenen,  um zu erfahren, dass die innere Not nicht unendlich anhält und sie sich wieder beruhigen können und werden. 

Statt dessen haben sie oft erlebt, dass diese Not an irgend einem Punkt in Leere und Erschöpfung umgeschlagen ist, weil der kleine Organismus einfach nicht mehr konnte. Den Betroffenen sind diese Zustände meist so vertraut, dass sie sich kaum vorstellen können, dass es anders sein müsste. Oft spüren sie lediglich ihr häufiges Unwohlsein.

Zeichen von Über-Erregung, also zu viel fühlen sind z.B. Angst und Panik, Schlafstörungen, Unruhe, Gereiztheit, Wut, das Meiden von auslösenden Reizen, Flashbacks (plötzlich auftauchende Erinnerungsbilder), Konzentrationsschwierigkeiten, zu viel Essen, Rauchen, Alkohol trinken, Schreckhaftigkeit, Sprunghaftigkeit, Schmerzen im Körper z.B. Rücken, Kopf, Magen-Darm-Trakt.

Zeichen von zu wenig fühlen, also Unter-Erregung, sind z.B. Depression,  innere Leere, emotionale Taubheit, Erschöpfung, Kraftlosigkeit, Sinnlosigkeit, Rückzug, das Gefühl, abgeschnitten zu sein von anderen und der Welt.

Menschen, die in Stresssituationen ihre Gefühle nicht selbst regulieren können, fällt es oft schwer, ihre Bedürfnisse aufzuschieben. Häufig erleben sie, dass ihre Gedanken sich drehen und sie diese nicht beruhigen können. Sie empfinden meist wenig Zufriedenheit und Glück in ihrem Leben.

Die Traumatherapie ist eine junge Disziplin, die sich beständig weiterentwickelt und hervorragende Ergebnisse liefert. Deutlich zeigt sie, dass "reden nicht reicht". Traumatherapeutische Methoden vereinen wirkungsvolle Konzepte aus vielen großen Therapierichtungen.

Folgen traumatischer Ereignisse

Traumatisierung - ein Begriff, der häufig gebraucht wird und oft scheint nicht eindeutig, was ein Trauma ist und was nicht.

Doch diese Frage ist nicht zu klären, indem Situationen aufgezählt werden. Denn es ist nicht das Geschehene an sich, sondern die Art, wie ein Mensch es bewertet und verarbeitet. Eine Traumatisierung kann auf ein Erlebnis folgen, dass in einem Menschen Gefühle großer Hilflosigkeit hervorgerufen hat. Betroffene fühlen sich überwältigt und verlieren die eigene Handlungsfähigkeit. Während dies bei bestimmten Begebenheiten, z.B. schweren Unfällen, wohl für viele Beteiligten gelten wird, gilt dies für andere Vorfälle weniger eindeutig. Einen großen Einfluss hat auch das Alter, indem das Ereignis stattfindet. Denn Kinder fühlen sich schneller hilflos und sind es auch tatsächlich.

Innerhalb der Traumata muss zudem nach Schocktrauma und Entwicklungstrauma unterschieden werden. Denn die Vorstellung, es seien immer die ganz großen Katastrophen gewesen, die zur Traumatisierung führen, trifft nicht zu.

Schocktrauma

Die Betroffenen eines Schocktraumas haben ein einmaliges Ereignis, bzw. mehrere einmalige Ereignisse erlebt, wie z.B. Unfälle, Zugunglücke, Naturkatastrophen oder schlimmer noch, von Menschen zugefügte Gewalt. Auch Todesfälle können eine Traumatisierung auslösen, insbesondere wenn sie plötzlich geschehen sind, mit Gewalt verbunden waren oder Angehörige durch Suizid verstorben sind.

Während Situationen nicht eindeutig benannt werden können, so kann man doch an den Folgen deutlich erkennen, ob es zu einer Traumatisierung gekommen ist. Zum Zeitpunkt des Geschehens, wenn der Mensch sich überwältigt fühlt, ist das Nervensystem in großer Aufruhr. Kehrt es einige Zeit nach dem Ereignis nicht wieder in seinen ursprünglichen Zustand zurück, ist dies eine Traumatisierung.

Dies ist z.B. deutlich zu erkennen an der Art, wie über das Ereignis gesprochen wird. Entweder werden Menschen von ihren Gefühlen überschwemmt, so als ob es gerade jetzt passieren würde oder sie fühlen gar nichts. Manchmal lächeln sie sogar, während die Zuhörer völlig betroffen reagieren. Meist merken sie selbst dies gar nicht.

Das Phänomen des "Nichts-Fühlens" heißt Dissoziation und dient dem Überleben. Es schützt den Betroffenen vor dem erneuten "Überschwemmt-werden" und ist eine wertvolle Fähigkeit unserer Psyche. Da die Gefühle jedoch unser wichtigster Ratgeber im Alltag sind, können daraus auch massive Probleme entstehen.

Entwicklungstrauma

Die Gruppe der Menschen, die unter einem Entwicklungstrauma leiden, haben eine immer wiederkehrende Belastung über einen längeren Zeitraum ertragen müssen. Grundsätzlich ist die Kindheit die Zeit der besonderen Gefährdung hierfür, denn satt und sauber genügt nicht. Das Nervensystem eines Neugeborenen ist noch nicht vollständig ausgereift. Aus diesem Grund kann ein Säugling seine inneren Zustände nicht selbst regulieren. Ein kleiner Mensch braucht verlässliche Bindungen, einen Erwachsenen der ihn tröstet und beruhigt, wenn er innerlich aufgeregt ist. Wenn dann mit dem Krabbeln der erste Entdeckerdrang einsetzt, braucht das Kind liebevolle Grenzen, um sich und andere nicht zu gefährden.

Eltern, die sich z.B. durch das Verhalten ihrer ganz kleinen Kinder verletzt oder provoziert fühlen, werden dies nicht leisten können, sie reagieren evtl. wütend, was sich für die Kleinsten lebensbedrohlich anfühlt. Genauso wenig geschützt fühlen sich Kinder, deren Eltern z.B. aufgrund eigener depressiver Empfindungen die Nöte der Kinder nicht wahrnehmen können. Sind die Eltern hingegen selbst sehr ängstlich und angespannt, besteht das Risiko, dass sie ihrem Kind wenig innere Beruhigung vermitteln können und seine Wünsche nach Selbstständigkeit voll Furcht begrenzen.

Gewalterfahrungen, und selbstverständlich auch sexualisierte Gewalt, haben immer verheerende Folgen für die Entwicklung eines Menschen.

Verluste, Trennungen, verlassen, betrogen und gedemütigt zu werden, kann sich in jedem Alter traumatisierend auswirken.

Folgen von Traumatisierung

Die Folgen der Traumatisierung zeigen sich dann sowohl bei Betroffenen eines Schocktraumas als auch bei Entwicklungstraumata in ihrer Reaktion auf Stresssituationen. Die Menschen erleben, dass sie entweder zu viel oder zu wenig fühlen und dieses Fühlen nicht selbst regulieren können. Es fehlen zu häufig die Zustände des interessierten Wachseins oder des entspannten Müdeseins. Sie sind entweder übererregt, fühlen sich nervös und angespannt oder untererregt, das heißt leer und erschöpft.

Während die Betroffenen von Schocktraumata die Veränderung, die seit dem Ereignis ihr Fühlen und Denken beherrscht, meist deutlich spüren, haben Betroffene von frühen Entwicklungstraumata diese Chance kaum. Denn sie wachsen mit diesen Erregungszuständen heran. Ihnen fehlte die Unterstützung von hilfreichen Erwachsenen,  um zu erfahren, dass die innere Not nicht unendlich anhält und sie sich wieder beruhigen können und werden. 

Statt dessen haben sie oft erlebt, dass diese Not an irgend einem Punkt in Leere und Erschöpfung umgeschlagen ist, weil der kleine Organismus einfach nicht mehr konnte. Den Betroffenen sind diese Zustände meist so vertraut, dass sie sich kaum vorstellen können, dass es anders sein müsste. Oft spüren sie lediglich ihr häufiges Unwohlsein.

Zeichen von Über-Erregung, also zu viel fühlen sind z.B. Angst und Panik, Schlafstörungen, Unruhe, Gereiztheit, Wut, das Meiden von auslösenden Reizen, Flashbacks (plötzlich auftauchende Erinnerungsbilder), Konzentrationsschwierigkeiten, zu viel Essen, Rauchen, Alkohol trinken, Schreckhaftigkeit, Sprunghaftigkeit, Schmerzen im Körper z.B. Rücken, Kopf, Magen-Darm-Trakt.

Zeichen von zu wenig fühlen, also Unter-Erregung, sind z.B. Depression,  innere Leere, emotionale Taubheit, Erschöpfung, Kraftlosigkeit, Sinnlosigkeit, Rückzug, das Gefühl, abgeschnitten zu sein von anderen und der Welt.

Menschen, die in Stresssituationen ihre Gefühle nicht selbst regulieren können, fällt es oft schwer, ihre Bedürfnisse aufzuschieben. Häufig erleben sie, dass ihre Gedanken sich drehen und sie diese nicht beruhigen können. Sie empfinden meist wenig Zufriedenheit und Glück in ihrem Leben.

Die Traumatherapie ist eine junge Disziplin, die sich beständig weiterentwickelt und hervorragende Ergebnisse liefert. Deutlich zeigt sie, dass "reden nicht reicht". Traumatherapeutische Methoden vereinen wirkungsvolle Konzepte aus vielen großen Therapierichtungen.